Demo für den Weltfrieden — Munster/Bahnhof — 13:00h
Norddeutsches Friedensbündnis ruft auf zur Demo in die Herzkammer des deutschen Militarismus!
Flyer zum Download in Bälde!
Am 8. Mai feiern wir den Tag der Befreiung vom Faschismus und das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa. Das Potsdamer Abkommen sah eine vollständige Denazifizierung, Demilitarisierung, Demokratisierung und Dezentralisierung Deutschlands vor, was später im Grundgesetz mit seinem Friedensgebot verankert wurde. So sollte die Einheit von „Nie wieder Krieg – Nie wieder Faschismus“ realisiert werden.
Doch die Realität sieht heute anders aus. Die enorme Militarisierung Deutschlands ist auch im Norden greifbar – und stößt auf unseren Widerstand.
Munster ist der größte Bundeswehr-Heeresstandort und hat gleich eine ganze Reihe von Kasernen. In der Panzertruppenschule werden ukrainische Soldaten am „Leopard“ und anderem mörderischen Gerät ausgebildet. Was das „Wehrwissenschaftliche Institut“ für ABC (Atomwaffen/Biologische/Chemische Waffen)-Schutz macht, bleibt meist verborgen. Das Panzermuseum und ein Denkmal für die oft besungene „Lili Marleen“ sollen Touristen locken. Militärkirchengemeinden, Feldjäger, Kneipen, Militaria-Läden – es fehlt an nichts!
Munster liegt inmitten der am stärksten militarisierten Region Deutschlands, zwischen Hamburg – Bremen – Hannover. Nicht weit entfernt in Unterlüß baut „Rheinmetall“ die neuesten Panzerwaffen. Die Fliegerhorste in Faßberg und Celle-Wietzenbruch sind nebenan. Munster grenzt mit zwei Truppenübungsplätzen beinahe an Europas größten Kriegs-Übungsplatz zwischen Bergen und Bad Fallingbostel. Rund um diesen Truppenübungsplatz ist militärische Verbrechensgeschichte u.a. durch drei Friedhöfe mit 50.000 ermordeten sowjetischen Kriegsgefangenen sichtbar. Mehrere Rüstungsbetriebe in der Nähe haben tote Zwangsarbeitende verscharrt.
VVN/BdA, ver.di und DGB fordern, das ehemalige Entlausungsgebäude des Kriegsgefangenenlagers Oerbke der Bundeswehr zu entziehen, um dort an die Wehrnachtsverbrechen an den Gefangenen zu erinnern.
Die Menschen in den bewohnten Dörfern dieses Truppenübungsplatzes haben keine kommunalen Rechte. Die sogenannten „Gemeindefreien Bezirke“ unterstehen dem Bundesfinanzministerium. Deren Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), der hier nahezu jeder Krümel Erde und jeder Stein gehört, lässt leerstehende Häuser lieber verkommen und abreißen, als sie zu vermieten. Jahrelang haben Bürgerinitiativen und ver.di für den Erhalt des ehemaligen großen Gasthofs „Wünninghof“ in Ostenholz gekämpft. Mit dessen Abriss demonstrierte die BImA ihre Macht – im Interesse der Bundeswehr.
ver.di-Bundeskongress und DGB-Konferenz Niedersachsen-Bremen-Sachsen-Anhalt fordern für den riesigen Truppenübungsplatz Bergen eine neue sozial-ökologische, nicht-militärische Wirtschaftsstruktur und die „Initiative Biosphärengebiet“ entwickelte ein Konzept mit vielen zivilen Arbeitsplätzen. Stattdessen sollen jetzt im Rahmen der Bundeswehr-Hochrüstung zwei neue Panzerbataillone in Oerbke/Bad Fallingbostel stationiert werden. Walsrode nebenan bekommt zum Munitionsdepot nun die bundeseigene Firma „BW Bekleidungsmanagement GmbH“.
Nazis und RassistInnen sind von der Demonstration ausgeschlossen.
Nationalfahnen – Nein Danke.
(!!) Vorankündigung:
Die Friedensinitiative Neustadt/Wunstorf lädt zur Demonstration am Samstag, 10. Juni 2023, um 5 Minuten vor 12 Uhr vor dem Haupttor des Fliegerhorsts Wunstorf ein. Der Fliegerhorst zählt zu den
drei Haupträumen als Drehscheibe bei der gefährlichen Luftkampfübung „Air Defender 2023“ (12. bis 23. Juni 2023). Daran sollen bis zu 10.000 Soldatinnen und Soldaten aus 18 Nationen mit bis zu 210 Flugzeugen teilnehmen.